Essbare Stadt – Essbare Gemeinde – Öffentliche Obstgärten
„Wir verwandeln unsere Gemeinden, Städte, öffentliche Flächen in Obstgärten. Nämlich Obstgärten für Alle. Wo man vom Frühjahr bis in den Winter hinein Obst findet, zum Verkosten, zum Kennenlernen. Plätze, wo alle Menschen zusammen kommen können. Und das Obst ist es, das die Menschen zusammenführt.“
Vorträge und Publikationen:
Umgesetzte Projekte:
Obstgarten Kirchberg am Wagram mit Kernzone Alchemistenpark
Wie schmeckt Kirchberg am Wagram?
Wenn mich vor einigen Jahren jemand gefragt hätte: „Wie schmeckt Kirchberg?", hätte ich ihm gesagt: „Was heißt schmecken, man kann‘s ja nicht essen."
Doch heute ist das anders. Mittlerweile schmeckt Kirchberg im Juni nach Nankingkirschen, im Juli eher nach Marille/Aprikose und im Spätherbst nach Asperl/Mispeln.
Die Marktgemeinde Kirchberg am Wagram kann als Pionier der Idee der »Essbaren Gemeinde« bezeichnet werden. Dabei geht es nicht darum, einen einzelnen Platz als »essbar« zu definieren, sondern dies als Gestaltungsprinzip durchzuziehen.
Die schrittweise Umgestaltung öffentlicher Grünräume in öffentliche Obstgärten begann 2003 im Kindergarten. Die Obstsammlung umfasst mittlerweile über 200 verschiedene Sorten. Mit der Verwendung von Obst- und Nusspflanzen ist ein nachhaltiger Effekt verbunden: Es sind langfristige Investitionen zu tätigen, Bäume brauchen teilweise Jahre bis sie zu tragen beginnen und sie überdauern Generationen. 2015 wurde dieses Konzept mit dem 3. Preis beim European Ecological Garden Award ausgezeichnet.
Das Fest der Obstvielfalt findet jährlich am 3. Samstag im September statt.
Obstvielfalt in der Gemeinde - Vielfalt erhalten für die kommenden Generationen
Dieses Konzept kombiniert die Förderung und Erhaltung der Biodiversität von Obst- und Nusssorten mit einer erweiterten Nutzung öffentlicher Grünräume. Die öffentlichen Obstgärten sind als Plätze konzipiert, wo sich die Bürgerinnen und Bürger treffen können, wo Veranstaltungen stattfinden und der soziale Zusammenhalt dadurch gefördert wird.
In einem ersten Schritt wurde dieses Konzept 2019-2020 im Rahmen eines LEADER Projekts der Region Niederösterreich Donau Mitte in drei Gemeinden umgesetzt.
Jede Gemeinde stellt eine Obstart als Leitobst in den Mittelpunkt und pflanzt unterschiedliche Sorten und Kreuzungen dieser Obstart. Die Marktgemeinde Wölbling präsentiert Marillenvielfalt. Die Marktgemeinde Nussdorf ob der Traisen knüpft mit der Maulbeere an die vergessene Tradition der Seidenproduktion und Seidenraupenzucht an. Die Marktgemeinde Sieghartskirchen pflanzt die unterschiedlichsten Birnensorten. Sortenportraits in den Amtsblättern der Gemeinden vermitteln Hintergrundinformationen.
Andere Gemeinden oder Städte sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen und damit der Obstsortenvielfalt eine Zukunft zu geben.
Kostbare.Jubiläums.Runde
Die „Kostbare.Jubiläums.Runde“ basiert auf einer Idee der Projekt-Gruppe „Grünraum“ der Stadterneuerung Herzogenburg.
Ausgehend von der Haltestelle Wielandsthal wurden auf verschiedenen Plätzen kostbare – d.h. essbare – Bäume und Sträucher gepflanzt, die Sie auf Ihrem Spaziergang zum Naschen und Verkosten einladen. Die Pflanzaktion startete im Jahr 2017 anlässlich des Jubiläums „90 Jahre Stadt Herzogenburg“. Der Rund-Weg ist auch für JogerInnen oder als Walking-Runde attraktiv. Alle HerzogenburgerInnen waren eingeladen, Ihren persönlichen Baum als bleibende Erinnerung zu einem besonderen Anlass zu pflanzen. Diese Bäume sind mit einem individuell angefertigten Namensschild versehen.
Culinarium Alpinum
im ehemaligen Kapuzinerkloster an der Mürg in Stans im Kanton Nidwalden.
Der gesamte Außenbereich der ehemaligen Klosteranlage wird, beginnend beim Eingangsbereich mit unterschiedlichsten essbaren Obstpflanzen sowie Kräutern bepflanzt. Das Sortiment an Pflanzen soll zu den verschiedenen Jahreszeiten Früchte zur Verkostung bieten. Vergessene oder wenig bekannte Wildobstsorten aus dem Alpenraum stehen neben „Neuen Exoten“.
Die Essbare Landschaft verbindet als sozialer Raum ein Garten- und Parkerlebnis mit dem Erhaltungsanliegen für seltene und wertvolle Sorten und dem kulinarischen Genuss. Für Kurse und Workshops liefert dieses Ensemble das Jahr über Anschauungs- und Verkostungsmaterial.
Link-Icon Weitere Informationen zum Culinarium Alpinum. (bitte verlinken: https://culinarium-alpinum.com/essbare-landschaft/
Essbare Landschaft Lassee
Die „Essbare Landschaft Lassee“ entstand auf Anregung der Agrarbezirksbehörde und der Marktgemeinde Lassee. In dem zentral gelegenen Areal der ehemaligen Baumschule der Agrarbezirksbehörde wurden traditionelle landwirtschaftliche Elemente vereint: Streuobstwiesen, Mehrnutzungshecken, Obstbaumalleen und Blumenwiesen.
Neben dem Erholungswert, den die Essbare Landschaft für die Bevölkerung und Touristen bietet, ist die Vermittlung eines bewussten Umgangs mit unserem Boden, den Wildpflanzen und der Obstvielfalt ein Schwerpunkt dieser Initiative.
Anlässlich der Jungbürgerfeiern der Marktgemeinde können sich die Eltern einen Baum als Patenschaftsbaum für ihr Kind aussuchen. Diese Bäume sind mit einem individuell angefertigten Namensschild versehen.
Verkosten ist erlaubt – Greifen Sie zu und genießen Sie die Vielfalt!
„Naschplatzl“ in Groß-Siegharts
„Der Naschgarten wird die erste Visitenkarte sein, wenn man in die Stadt reinkommt.“
Rudi Wurth
In der Gemeinde Groß-Siegharts (Waldviertel in Niederösterreich) wurde 2019 bei der Ortseinfahrt eine große Fläche als Essbare Landschaft gestaltet. Zwischen dem Radweg, der Bundesstraße und dem Radparkplatz wurden über 90 Bäume und Sträucher gepflanzt und so für die Radfahrer und die Bevölkerung ein schöner Platz zum Rasten und Naschen geschaffen. Ein neu aufgeschütteter, begehbarer Hügel ermöglicht einen guten Blick in die Anlage.
Federführend bei der Planung, Umsetzung und Pflege ist der Tourismus- und Verschönerungsvereins (TVV) „Bandlkramerlandl“. Dieser wurde von der Stadtgemeinde und der Klimawandelanpassungsmodellregion (KLAR) unterstützt.
Kost.Bares Waidhofen an der Ybbs
Nachdem ich in der Gemeinde Waidhofen an der Ybbs aufgewachsen bin, war es eine Ehre und besondere Freude hier als Berater tätig zu sein. Die Pressemeldungen beschreiben den gelungenen Start 2015.
Die Initiative kost.bares Waidhofen bringt ein Stück Natur in die Stadt und einen Garten für alle. Der Fokus im Anbau liegt auf alten Obstsorten und ausgefallenen, seltenen Pflanzen. Diese Obst-, Gemüse- und Kräutersorten können von den Waidhofnerinnen und Waidhofnern sowie Gästen geerntet und für den Eigengebrauch verwendet werden. Um der Bevölkerung gerade am Anfang behilflich zu sein, übernimmt das Stadtgartenamt den „Löwenanteil“ der Gartenarbeit – vor allem in der Bepflanzung und Pflege.
2018 wurde diese Initiative von Natur im Garten mit dem Sonderpreis „Ökologisches Gärtnern“ bedacht.
Rastplatz beim Schneebergblick - Herzogenburg